CO2-Bilanz der Transportmittel

CO2-Bilanz der Transportmittel

Transportmittel im Vergleich 

Laut dem BMU sind 19% der weltweiten Treibhausgase auf den Verkehrssektor zurückzuführen und befindet sich nach Konsumgütern (38%) auf Platz zwei der größten CO2-Verursacher (1). Umso wichtiger also, nachhaltige Transportmittel zu stärken und international produzierte Ware CO2-schonend nach Deutschland zu liefern. 

Es ist zwar allgemein bekannt, dass CO2-Emissionen per Luftfracht am höchsten sind, aber wie sehr belasten Flugzeuge die Atmosphäre? Was sind die Vergleichszahlen zum Schienen- und Schiffsverkehr? Können erneuerbare Energien bei den hohen Transport Emissionen helfen? Gibt es bereits Lösungen? 

Wie kann globale Logistik nachhaltigen Transport gewährleisten?

Aktueller Stand
Lösungen für nachhaltigen Transport werden noch diskutiert und optimale Ergebnisse für eine gute CO2-Bilanz sind noch weit entfernt. Emissionen im globalen Transport sollen bis 2050 auf 80-95% gesunken sein. Einige Zwischenziele für die nächsten 10 Jahre sind bereits angesetzt (15). 

Bis dahin ist es definitiv empfehlenswert den Schienenverkehr als Transportmittel zu wählen. Die meisten unserer Partner lassen die Ware über Schienenverkehr liefern: bambudo, Nature Nerds, Weltheld, FullyFresh!, BELEAF, Hydrophil und Vitaboni. Einige der Produkte kommen zwar aus China, allerdings zeigt sich durch unsere Analyse, dass die CO2-Bilanz vergleichsweise gering ist. Mehr über die jeweiligen CO2-Ausschüttungen und die nachhaltigen und nicht-nachhaltigen Transportmittel erfährst du in diesem Blog-Artikel.

Frachtvolumen als erhöhte CO2-Quelle

Durch die Globalisierung wird das internationale Frachtvolumen bis 2050 um das Vierfache steigen. Durch erhöhtes Transportvolumen steigen auch die CO2-Emissionen, und das nicht gerade wenig: nach Schätzungen soll der globale Frachtverkehr bis 2050 um 290% steigen (2)

  Welches Transportmittel schneidet wie ab? 

Luftfrachtverkehr ist 31x klimaschädlicher als Schienenverkehr

Im Jahr 2010 hat der Luftfrachtverkehr 150 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen; 2050 sollen es bereits 767 Millionen Tonnen sein (3). Pro Kilometer ist der Transport über Luftfrachtverkehr 31x klimaschädlicher als per Schienenverkehr (4). Ware, die beispielsweise von Portugal nach Deutschland per Flugzeug geliefert wird (Entfernung ca. 2.400km) ist viel umweltschädlicher als Ware aus China, die über Schienenverkehr nach Deutschland gelangt (Entfernung ca. 7.400km). Die Ware aus China kann ca. 10 mal nach Deutschland geliefert werden und hat erst dann einen vergleichsweise hohen CO2-Ausstoß. 

Deutschland ist neben dem Plastik Export auch im Frachtaufkommen Vorreiter

Das haben zumindest die Zahlen von eurostat in 2015 ergeben (5). Mit einem Frachtaufkommen von ca. 4,8 Millionen Tonnen in 2019 liegt Deutschland weit über dem Durchschnitt (6). Allerdings ist Deutschland auch das führende Exportland in Europa und erreicht somit sehr hohe Werte. Hauptsächlich Lebensmittel müssen schnell an ihr Ziel ankommen, damit diese nicht verderben. Außerdem werden Produkte mit einem kurzen Lebenszyklus (z.B. elektronische Geräte) meist per Luftfracht versendet (7)

Umso wichtiger also, dass langlebige Produkte aus dem Ausland nicht über den Luftfrachtverkehr sondern über Alternativen zu uns gelangen. 

Um das Fliegen umweltschonender zu gestalten wird in Bio-Kerosin geforscht (eine Energiequelle gewonnen aus Abfällen, beispielsweise aus der Lebensmittelindustrie, Holzreste oder Speiseöl). Leider ist dies (noch) keine Alternative, da es zu kostspielig ist und das wird auch noch einige Jahrzent so bleiben (8)

Wie sieht es mit den alternativen Transportmitteln aus?

Neben den entstehenden Schadstoffen, die in die Luft gelangen, können sich Müllteppiche auf dem Meer ablagern und somit die Meeresumwelt enorm belasten.

Potential für einen umweltfreundlichen Schiffsverkehr, dennoch keine baldige Lösung in Sicht

Vergleichsweise verbrauchen Schiffe weniger Kraftstoff als per Schiene oder per Luftfracht. Allerdings sind "2-3% der Greenhouse Gas Emissions weltweit auf den internationalen Schiffsverkehr zurückzuführen." (Decarbonising maritime transport: The EU perspective. ERPS POLICY PODCAST) Zusätzlich sind Emissionen im Schiffsverkehr von 2012 bis 2018 auf 10% angestiegen. Ein weiterer Nachteil sind die Stickoxid-Emissionen des Schiffsverkehrs - 15% der weltweiten Stickoxide sind hierauf zurückzuführen.* Außerdem sondern Schiffe enorm viel Luftschadstoffe ab, beeinflussen das Meeresökosystem oft negativ (durch Müllteppiche auf dem Meer oder Öl am Strand) und schleusen unabsichtlich fremde Tier- und Pflanzenarten ein (9)

Schweröl und Schiffsdiesel sind momentan noch die Hauptantriebsquellen, wobei die Effizienzpotentiale im Schiffsverkehr noch nicht ausgeschöpft sind. Einige Möglichkeiten sind zum Beispiel durch Langsamfahren (slow steaming), Zusatzantriebe und Rumpfform (10). Unter anderem plant die europäische Kommission bis 2030 emissionsfreie Schiffe auf den Markt zu bringen (PDF: Das Verkehrssystem im Umbruch_Kommission stellt ihren Plan für eine umweltfreundliche, intelligente und erschwingliche Mobilität vor)

Dekarbonisierung des Schiffsverkehrs geplant

Nachhaltige Lösungen, auch "Green Shipping" genannt, bleiben aber bislang aus, bzw. wird hierbei die CO2-Bilanz für die geeigneten Alternativen noch erforscht. Liquid Natural Gas, Batterien und Wasserstoff werden als mögliche Antriebsquellen diskutiert, allerdings machen entweder die Treibhausgas-Einsparungen keinen erheblichen Unterschied, oder der Aufbau der Strominfrastruktur ist mit sehr hohem Aufwand verbunden (11).  

Schienenverkehr

Bis jetzt ist der Schienenverkehr das nachhaltigste Transportmittel und das wird auch erstmal durch mangels zeitnahe Alternativen in der Schiffs- und Luftfracht so bleiben. Zur Zeit kommen 94% des Energieverbrauchs von fossilen Brennstoffen und nur 4% mit Biokraftstoffen (12)

CO2 Fußabdruck

Bis 2030 soll der Schienengüterverkehr in der EU um 50 Prozent wachsen, bis 2050 soll sich das Volumen verdoppeln, heißt es. Für Binnen- und Kurzstreckenschifffahrt lauten die entsprechenden Zuwachsziele 25 und 50 Prozent. Derzeit gilt die Zielvorgabe, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Güter per Bahn und Schiff zu transportieren. Dieser Marke kommt die EU aber seit Jahren nicht näher, der Anteil verharrt bei etwa 25 Prozent (13)

Der Schienengüterverkehr soll sich bis 2050 verdoppeln (PDF: Das Verkehrssystem im Umbruch Kommission stellt ihren Plan für eine umweltfreundliche intelligente und erschwingliche Mobilität vor). Das zeigt bereits, dass National und International verstärkt auf das weniger CO2-lastige Transportmittel gesetzt wird. 

Erneuerbare Energie im Schienenverkehr

Windkraft, Wasserstoffkraft und Elektromobilität für einen nachhaltigen Schienenverkehr steht momentan im Vordergrund. Bis jetzt sind leider nur Pläne für die co2-Einsparungen in Deutschland bekannt. Wichtig ist es, die globalen Lösungen für nachhaltigen Transport gemeinsam anzugehen. 

Bzgl. der deutschen Bahn werden bereits 60% mit erneuerbarer Energie betrieben. Bei einer Erhöhung auf 90% bis 2030 würden die Kosten auf 30% durch die alternative Stromversorgung steigen (14)

Es bleibt also spannend, wie sich verschiedene regenerative Energien im Schienenverkehr machen.

Fazit

Lösungen für nachhaltigen Transport werden noch diskutiert und optimale Ergebnisse für eine gute CO2-Bilanz sind noch weit entfernt. Emissionen im globalen Transport sollen bis 2050 auf 80-95% gesunken sein. Einige Zwischenziele für die nächsten 10 Jahre sind bereits angesetzt (15).

Bis dahin ist es definitiv empfehlenswert den Schienenverkehr als Transportmittel zu wählen. Die meisten unserer Partner lassen die Ware über Schienenverkehr liefern: bambudo, Nature Nerds, Weltheld, FullyFresh!, BELEAF, Hydrophil und Vitaboni. Einige der Produkte kommen zwar aus China, allerdings zeigt sich durch unsere Analyse, dass die CO2-Bilanz vergleichsweise gering ist. Zudem gleichen unsere Partner einen Teil (manche sind sogar komplett CO2-neutral, beispielsweise Vitaboni) der entstehenden Emissionen durch verschiedene Hilfsprojekte aus.  Einige weitere liefern über den Schiffsverkehr und keiner unserer Partner nutzt die Luftfracht für den Warentransport.  

*"Stickoxide (NO) sind für die Versauerung des Bodens und damit unter anderem für das Waldsterben verantwortlich. Sie tragen zur einseitigen Überdüngun von Böden und Gewässern bei. Auch bei der Entstehung von Ozon, das die Atemwege angreift, wirken Sickoxide mit." (16)